Großkampftag

Heute war Großkampftag! Ich musste zu einem Notfalleinsatz nach Frickingen. Dort sass eine Igelmama mit 6 Babies in einem ungeeigneten Hof unter einem Holzstapel. Umgeben von Mauern und Strassen konnte sie dort nicht bleiben. Es stellte sich jedoch heraus: Die müssen wir ausgraben!

Vorsichtig habe ich mit einem Spaten die Erde ausgebuddelt und versucht die Igelmama, auf dem Bauch liegend, raus zu holen. Als ich kurz zur Seite ging kam sie dann von selber heraus und ich konnte sie greifen. Wie sich herausstellte sass aber noch ein kleiner Igel in der Erdhöhle. Auch diesen konnte ich vorsichtig mit einem Feuerhaken heraus holen. 5 weitere Babies hatte man schon im Vorfeld sichern können. Glücklich war dann endlich die Familie wieder zusammen.

In Ahausen gab es erst einmal eine trockene Hütte mit Stroh und viel gutes Futter, über das sich die ganze Familie dann auch sehr schnell hermachte. Nach dieser Aufregung und mit vollem Bauch legte sich Mama Igel lang ausgestreckt auf das Handtuch und genoss sichtlich die Ruhe. Ihre Rasselbande frisst schon kräftig selber. Auch die 6 kleinen Racker waren jetzt müde und verkrochen sich bald ins warme Stroh.

Bei uns sollen sie natürlich nicht bleiben. Wer kann sich vorstellen einer Igelmama und ihren 6 Nachkömmlingen ein neues Zuhause in verkehrsberuhigter Gegend zu geben? Eine dauerhafte Futterstelle und - wenn möglich - ein Unterschlupf sollten angeboten werden, da die Igel mittlerweile ganzjährig unsere Unterstützung brauchen. Auf jeden Fall muss sich diese Familie noch genügend Winterspeck anfuttern können.

Für mich gibt es denn heute Abend eine heisse Dusche. Von hinten durch den Regen klatschnass und von vorne dreckig hab ich mir diese wohl redlich verdient.

Aber dies war nicht unser einziger Einsatz. Wieder wurde uns ein kleiner mutterloser Igel gebracht. Fliegen hatten bereits Eier auf ihm abgelegt, auch erste winzige Maden zeigten sich. Um den kleinen Kerl zu retten musste ich ihn leider unter fliessendem Wasser abspülen. So konnte ich alle Fliegeneier entfernen, die noch zwischen den Stachen sassen. Auch Eumel, so heisst der Zwerg jetzt, erholt sich nun in schön warmen Tüchern.

Bedanken möchte ich mich auf diesem Weg ganz herzlich beim EDEKA-Markt Hiller in Frickingen. Frau Hiller hat von unserer Arbeit erfahren und möchte uns unterstützen. Eine großzügige Futterspende konnte ich, quasi im vorbeifahren, gleich mitnehmen. Vielen herzlichen Dank dafür!

So das war´s für heute von der Igelfront...

Bis denne..."

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