Aufgeben ist keine Option !

"In der Igelnothilfe kommen derzeit nicht nur viele Fragen wegen kleiner Igel an, sondern auch kleine Igel selbst. Erst gestern Abend brachte man uns vier offensichtlich verwaiste Stachelzwerge. Sie waren übersät mit Fleigeneiern. Die kleinen Bäuche waren voll davon. Ausserdem hatten die Zwerge großen Hunger. Mit Karin habe ich die Fliegeneier abgesammelt und die Finderin hat die anderen in der Zwischenzeit warm gehalten. Jetzt haben wir 8 Babies auf der Igelnothilfe. Also: Babyalarm!

2 Halbstarke wechseln am Wochenende auf eine andere Pflegestelle. Sie müssen jetzt lernen sich draussen zurecht zu finden. Sie haben sich gut erholt und sind jetzt bereit erwachsen zu werden.

Herr Rühmann, der Igel mit der Bissverletzung, hat es leider nicht geschafft. Er ist gestern friedlich über die Regenbogenbrücke getapselt. Leider! Um Herrn Erhardt kämpfen wir noch. Sein Beinchen sieht schlimm aus. Doch die Verletzung heilt, wenn auch sehr langsam. Derzeit sieht es aus, als ob wir es tatsächlich erhalten können. Ihm fehlen zwar ein paar Zehen, aber der Fuß ist noch dran. Er wird noch viele Behandlungen brauchen. Daumen drücken ist angesagt!

Unser Sonntagsnotfalligelchen erholt sich ebenfalls erstaunlich gut. Zum Glück bin ich in der Nacht noch nach Ravensburg in die Klinik gefahren. Dort konnten wir die Maden im Ohr und am Bauch entfernen. Bis ich zum nächsten Morgen hätte in eine Tierarztpraxis fahren sollen - das hätte er nach Auskunft der Tierärztin aus der Klinik nicht geschafft. Er wäre nicht mehr zu retten gewesen und man hätte ihn nur noch einschläfern können.

Ja Leute! Für ein Wildtier einen Tierarzt nach Feierabend zu bekommen ist oft nicht einfach. Man wird gerne auf den nächsten Tag vertröstet. Auch wenn man entsprechende Informationen, wie in diesem Fall: kleiner Igel mit massivem Madenbefall sollte angesehen und gegebenenfalls sofort erlöst werden, weitergegeben hat. Hätte ich auf diesen Tierarzt gehört, dann wäre das Igele nicht mehr zu retten gewesen! Diese Aktion hat uns zwar 103,-- € gekostet, aber das ist mir dann das Leben dieses kleinen Igelchens wert!

Zum Glück haben wir Tierärzte im Team, die jederzeit zu erreichen sind. Ausser ausgerechnet an diesem einen Wochenende: ein Tierarzt war in Urlaub und sollte Montag wieder in der Praxis sein. Der zweite Tierarzt ging eben an diesem Wochenende in Urlaub und der dritte hatte einmal ein freies Wochenende. Dies steht ihnen auch zu! Doch es gibt ja noch weitere Tierärzte in der Umgebung. Ich habe einige angerufen und niemanden erreicht. Doch dann ein Lichtblick: Einer ging ans Telefon. Doch dieser meinte ich solle am nächsten Tag kommen. Hallo?! Wenn man schon ans Telefon geht und solche Informationen erhält, kann man sich das Tierchen wenigstens ansehen und erlösen. Es leiden zu lassen bis zum nächsten Tag ist für mich unverantwortlich!

Gestern kam auch ein Igelmädchen mit Atemproblemen an. Ihre Lunge quietscht und rasselt gewaltig. Bei ihr kommt unser neues Inhallationsgerät jetzt schon zum Einsatz. Sie ist sehr dünn, frisst aber gut.

Fast alle Igel, die ankamen waren massiv untergewichtig. Jetzt erholen sie sich erst einmal bei uns. Sie werden medizinisch versorgt, aufgepäppelt und dann hoffentlich bald wieder weiterwandern können.

Liebe Igelfreunde! Ihr seht, wie wichtig unsere Arbeit ist. Bitte unterstützt uns auch weiterhin. Wir können wirklich jeden Cent brauchen! Spenden an den Tierschutzverein Markdorf mit dem Kennwort Igel kommen auch ganz bestimmt bei uns an!

Bis denne..."

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